Wohnbebauung Paradiesgarten Salzburg

Jahr: 2006 | Auftraggeber: GSWB + Habitat (Hillebrand) | Preis: 3. Platz


In ARGE mit Arch. DI Monika Gogl, MA
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Die beiden straßenseitig gelegenen Längsbaukörper definieren in ihrem Zwischenraum einen Freiraum, welcher als urbaner, öffentlicher Platz ausformuliert wird. Dieser bietet im vorderen befestigten Bereich vielfache Nutzungsmöglichkeiten wie z.B. als saisonaler Marktplatz, während er im hinteren Bereich optisch mit einem neu angelegten Obstgarten in den bestehenden Grünraum des denkmalgeschützten Ensembles übergeht. Baumreihen stellen eine Verbindung zu dem rückwärtig angelegten Paradiesgarten her welcher in seiner Großzügigkeit durch eine lockere Bebauung mit 3 Punkthäusern bzw. 3 Appartementvillen in einzelne Themengärten zoniert wird. Diese Themengärten können unter anderem z.B. als Obstgarten, Kräutergarten, Blumen- oder Wassergarten und entsprechend den Jahreszeiten von den Bewohnern bepflanzt bzw. genutzt werden. Ein an den länglichen Wohnbau angrenzender Gartenbereich mit Kinderspielplatz dient, unter visuellem Einbezug des denkmalgeschützten Ensembles, als halböffentlicher Grün- und Erholungsraum für die gesamte Wohnanlage. Tangiert wird dieser von einem Geh- bzw. Radweg als öffentliche Ost-West-Verbindung entlang der Grundstücksgrenze.
Im straßenseitigen Wohn-/ Büro- und Geschäftsbau sind zweigeschossige Geschäftszonen im Erdgeschoß so angelegt, dass sie sowohl von der Nonntaler Hauptstraße als auch von dem rückwärtig geschaffenen Platz erschlossen werden können. Sie ermöglichen eine durchgehend offene und einladende Verkaufsfläche mit großzügigen Auslageflächen. Die darüberliegenden Wohngeschossen sind mit ihren Wohnräumen ausschließlich hofseitig orientiert und mit einem Laubengang bzw. den Nebenräumen von der Straße abgewandt. Flexible Grundrisstypen erlauben hier bei Bedarf auch eine Nutzungsmöglichkeit als Büro, optional könnte dieser Bauteil auch durch ein weiteres Geschoß aufgestockt werden.
Mit seiner kompakten Bauform entspricht der viergeschossige und zurückversetzte Wohntrakt optimal den Anforderungen des geförderten Wohnungsbau. Als Dreispänner bietet er ideale Grundrisstypen die flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden können. Alle Wohnungseinheiten verfügen über eine Freifläche, entweder in Form eines Gartenanteils oder aber als Loggia bzw. Balkon.
Auch sämtliche Wohnungen im Eigentumsteil wurden unter Berücksichtigung einer größtmöglichen Flexibilität angelegt und sind geschoßweise austauschbar. Während in den Punkthäusern die größeren Wohnungseinheiten (Loft, 3-4 Zi.) angesiedelt sind, befinden sich in den länglichen Appartementvillen die kleineren Wohnungseinheiten (60-100m2). Den erdgeschossigen Wohnungen sind hier ebenso Privatgärten zugeordnet, welche zur Vermeidung von Gartenzäunen prinzipiell durch eine künstlich angelegte Böschung von dem zusammenhängenden Paradiesgarten abgetrennt sind. Zugleich wird so nicht nur die Einsichtbarkeit von Außen vermieden sondern auch eine natürliche Belüftung der Tiefgarage gewährleistet ohne dabei das Gesamterscheinungsbild der durchfließenden Gartenlandschaft zu beeinträchtigen.
Diese Gartenlandschaft findet ihre Fortsetzung auch in den Gebäuden wieder. Bewachsene Spaliere bilden die Fassade der jeweils erdgeschossigen angesiedelten Allgemeinräume (Kinderwägen, Fahrräder, Müllraum ect.) Vorgelagerte vertikale Gärten sowie eingeschnittene Loggien sind den oberen Wohnungen zugeordnet. Eine nordseitige Bepflanzung mit Bäumen schließt eine unerwünschte Beschattung der Wohnungen aus während die südseitigen Vorsprünge in der Fassade eine Überhitzung im Sommer vermeiden. Holz als natürliches ökologisches Material mit zunehmendem Zuspruch kommt als bestimmendes Material insbesondere auch in der Fassade zum Einsatz.
Eine freundliche und einladende Wohn- und Gartenlandschaft entsteht, vielfältigste Sinneseindrücke verbinden sich zu einem Gesamtbild, dem Paradiesgarten Nonntal.